Eine Geisterstadt in der Türkei oder wie ganze Nationen von Land zu Land gezogen wurden

Geisterstädte ziehen viele an. Touristen schlendern gern durch die alten Straßen, schauen in verlassene Häuser, um sich vorzustellen, wie es war, als das Leben hier noch in vollem Gange war. Es gibt viele Orte auf der Welt, die von den Einwohnern für immer verlassen wurden, und jeder von ihnen steckt in einer einzigartigen geheimnisvollen Atmosphäre. Zum Beispiel kann eine nicht weniger faszinierende menschenleere Stadt in der Türkei besucht werden. Es heißt Kayak und befindet sich im Südwesten des Landes, 8 Kilometer vom Ferienort Fethiye entfernt.

Kayak, oder auch "Stadt der Steine" genannt, wurde im 18. Jahrhundert an der Stelle der antiken Stadt Levissi erbaut. Hier lebten überwiegend orthodoxe Griechen, und die Stadt selbst galt als sehr wohlhabend. Heute sind jedoch nur noch Ruinen von den alten Gebäuden erhalten.

Alles begann mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Griechen, die in Kayaköy lebten, erwiesen sich als Ausgestoßene in einem fremden Land, wie in der Tat in der ganzen Türkei. Sie wurden verfolgt, viele wurden getötet oder nach Griechenland vertrieben. Von den 20.000 Menschen am Ende des Ersten Weltkrieges blieben nur wenige griechische Familien in der Stadt, aber sie wurden auch mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen der Türkei und Griechenland ausgewiesen. Ihre Wohnungen gingen an die Türken, die ebenfalls gezwungen waren, "nach Hause" aus einem feindlichen Land zurückzukehren. Insgesamt verließen mehr als eine Million orthodoxer Griechen die Türkei, und etwa 500.000 Muslime, die ihr ganzes Leben lang dort lebten und nun gezwungen waren, ein neues zu gründen, verließen Griechenland.

Doch nur die in ihre Heimat zurückgekehrten Türken in Kayakoe konnten sich nicht festsetzen: Nach Griechenland schienen ihnen die neuen Gebiete zu hügelig und felsig. Die Menschen betrachteten dieses Land als lebensuntauglich und gingen in andere Gebiete. Die Stadt war also völlig leer. Und das starke Erdbeben, das hier 1957 mit einer Stärke von 7 Punkten passierte, machte ihn schließlich zu einem Geist.

Noch heute ist die Stadt verlassen und teilweise zerstört. Dennoch verpassen viele Touristen nicht die Gelegenheit, hierher zu kommen, denn tatsächlich ist dieser Ort ein Beispiel dafür, wie leicht Menschenleben durch die Intrigen von Herrschern und politischen Manövern zerstört werden können.

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